Aus dem Sanskrit übersetzt, bedeutet Mandala, Kreis. Ein Kreis hat ein Zentrum, so auch eine Blume, ein Mensch, ein Same, alles hat ein Zentrum.
Als ich 19 Jahre alt war, fühlte ich mich abgeschnitten von meiner inneren Kraftquelle und weit weg von meiner Mitte. Damals hat mir das Ausmalen von vorgezeichneten Mandalas sehr gut getan. Mit der Zeit kam ich wieder in die Nähe meiner inspirierenden Quelle und fühlte mich besser.
Nach körperlich eher strengen Bildhauertagen wurde Folgendes zu einem meiner Lieblingsritualen: Bleistift, Farbstifte, Spitzer und Unterlage auf den Tisch, ein A4 oder A3 Blatt auf ein Quadrat zuschneiden und den Mittelpunkt bestimmen. Meine ersten Mandalas entstanden aus der Mitte heraus und entfalteten sich gegen aussen. Mit der Zeit entdeckte ich, dass auch mein Leben so funktioniert: Wie Innen so Aussen, Ursache und Wirkung. Von 1993 bis 2013 entstanden etwa 70 Mandalas, die meisten mit Buntstiften gezeichnet. Je erfahrener ich auf diesem Gebiet wurde, desto öfter zeichnete ich im Zentrum ein Gesicht, ein Tier oder auch ein Symbol. Diese Bilder würden viele nicht als Mandala wahrnehmen, aber ein Zentrum ist immer da.
Im Jahr 2012 entdeckte ich das Urmandala, die Blume des Lebens. Sie ist an vielen heiligen Orten auf der ganzen Erde zu finden. Dank Zentangle kann ich dieses aus Kreisen aufgebaute Symbol auch ohne Hilfsmittel, wie zum Beispiel Zirkel, zeichnen, das ist immer wieder ein Aha-Erlebnis. Es gibt Menschen, Themen, Erfahrungen, Bücher und vieles mehr, welche mir immer wieder begegnen, so ist es auch mit den Mandalas. Seit ich im Sommer 2013 Zentangle entdeckt habe, verbringe ich meine kreativ-künstlerische Zeit mit der Geschichte dahinter und den verschiedenen Mustern.
Während ich hier schreibe, kommt mir mein angefangenes Mandala in den Sinn, und es ruft um fertig gezeichnet und coloriert zu werden.